fremdgegangen

Ich stand gerade am offenen Fenster, da jetzt endlich ein kühles Lüftchen zum Fenster hereinweht. Ich beobachte die Wolken, die sich anderswo zu gefährlichen Unwettern mit Stürmen und Hagelschauer zusammengezogen hatten. Hier dagegen weht nur ein laues Abendlüftchen. Ich beobachte zwei junge Frauen, die durch die Nacht schlendern.

Im Haus gegenüber brennt noch Licht. Das Wohnzimmer bietet durch drei Fenster Einblick, die Küche durch ein Fenster. An der Fenstern gibt es keine Gardinen, was den Einblick natürlich noch erleichtert. In der Küche bewegt sich etwas, aber ich kann nicht erkennen, ob er es ist oder sie.

In der anderen Wohnung brennt auch noch Licht, aber nur gedimmtes diffuses Licht. Ich kann nichts erkennen.

Also wandert mein Blick wieder zurück zum hell erleuchteten Wohnzimmer. Und siehe da, es war doch sie, die da durch die Stube tigert. Sie scheint aufzuräumen, läuft in die Küche und wieder zurück ins Wohnzimmer, dann wieder in die Küche und wieder zurück.

Zu ihren langen blonden Haaren sticht das grelle rot ihres Tops richtig ins Auge. Plötzlich streift sie sich das rote Teil über den Kopf und sie steht im weißen Schalen-BH im hell erleuchteten Fenster. Dann verschwindet sie kurz zwischen den Fenstern und nach wenigen Schritten steht sie im nächsten Fenster: Ohne BH. Die volle Pracht ihrer wirklich bemerkenswert großen Oberweite reckt sich dem Fenster und damit mir entgegen.

Kaum habe ich realisiert welcher Anblick sich mir da bietet, ist sie auch schon wieder verschwunden. Sie hat sich hingesetzt, das Licht gelöscht und sieht fern. Das werd ich jetzt auch tun.

Hinter "Sie_über30" versteckte sich eine Frau, die zufällig das gleiche Alter hat wie ich. Seit 2 Monaten ist sie jetzt wieder solo, nach einer vierjährigen Beziehung.

Dann haben wir uns stundenlang gegenseitig unsere Partnerschaften analysiert. Sie schrieb, daß sie in ihrem ganzen Verhalten mir recht ähnlich sei, und daß ihre Beziehung wohl aus diesem Grunde letztlich auseinanderging. Sie sei einigemale fremdgegangen und ihr Pech war halt, daß ihr Partner das dann herausgefunden hatte.

Auf meine Frage, ob wir uns mal auf einen Fick treffen wollen, hat sie mir dann lang und breit erläutert, daß sie ja solo sei und sich deshalb vor niemandem rechtfertigen müsse. Im Prinzip hätte sie ja schon Lust. Im Prinzip. Aber irgendwie wußte sie dann doch nicht so recht, was sie auf mein klares Angebot hin antworten sollte.

Das Angebot war: Erstmal treffen und sich gegenseitig abchecken. Bei Sympathie mehr, und wenn nicht dann eben nicht. Sie aber schwankte, Lust hätte sie ja schon, aber sie sei jetzt nicht so richtig darauf vorbeireitet. Vorbereitet? Auf in spontanes Treffen in ein oder zwei Stunden? Najagut, ich gebe zu, daß ich in dem Moment vergessen hatte, daß Frauen erstmal eine Weile brauchen, um sich ausgehfertig zu machen. Jedenfalls sei es ihr an einem anderen Tag lieber. An einem anderen Tag wäre sie womöglich besser drauf und "zugänglicher". Bei der Suche nach einem neuen, für uns beide passenden Termin, stellte sich dann auch noch heraus, daß sie ein Kind hat, weswegen das mit dem Termin schwierig werden könnte.

Na ich bin ja mal gespannt: Am Montag will sie mir eine SMS schicken, ob und wann und wo sie am Dienstag Lust haben wird...

Bis gerade eben habe ich mit einer netten Frau gechattet - im Flirtchat. Seit dem Feierabend bis gerade eben, und ich hatte bis jetzt noch nicht mal Zeit was zu essen.

Sie wohnt nicht weit weg von mir, ca. eine halbe Stunde mit dem Auto.

Im Wesentlichen geht es ihr so wie mir: Sie ist schon lange mit ihrem Partner zusammen und eine Trennung kommt nicht in Frage. Jetzt sucht sie etwas Abwechslung nebenbei. Sie ist damit auch nicht ganz "unbeleckt" (tolles Wortspiel in diesem Zusammenhang), sie ist nämlich schon dreimal fremdgegangen. Und die Chancen stehen nicht ganz schlecht, daß es zu einem vierten Mal kommen könnte. Ihre Handynummer habe ich schonmal - und sie hat meine.

Morgen abend werden wir uns erstmal im Chat wiedertreffen. Das wird sicher wieder aufregend, obwohl sie beim chatten eher die züchtigen Worte bevorzugt, die eindeutigen Zweideutigkeiten. Herrlich, dieses Spiel mit den Worten und Andeutungen...

Frauen, die gegen Mittag allein und hübsch zurechtgemacht durch die fast menschenleere City spazieren, legen es doch darauf an, angesprochen und aufgegabelt zu werden. Oder?

Ich meine, wenn eine Frau, so Ende zwanzig - Anfang 30, MITTAGS ALLEIN durch die Stadt spaziert, hier mal guckt, dort einem kleinen Fluß beim Fließen zusieht, vor alten Häusern verweilt, neue Häuser betrachtet und auch sonst recht ziellos durch die Stadt schlendert, dann ist die doch bestimmt Single.

Wenn sie einen Mann, oder auch Kinder, hätte, dann wäre sie doch zur Mittagszeit bestimmt zu Hause. Vielleicht würde sie dann das Essen zubereiten oder zumindest würde sie doch mit ihrem Mann Essen gehen.

Sie hatte übrigens lange schwarze Haare und trug eine weiße Bluse und eine weiße Hose aus grobem Leinen. Dazu eine große schwarze Sonnenbrille.

Da ich auf der Suche nach einem bestimmten Haus in der City war, mußte ich wohl dreimal an ihr vorbeifahren. Jedesmal sah sie mich direkt und interessiert an, nur gelächelt hat sie leider nicht. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, sie beim nächsten Zusammentreffen anzusprechen (Schließlich war ich ja wirklich auf der Suche nach einem Haus), aber da traf sie gerade eine Freundin mit Kinderwagen und mich hatte der Mut verlassen. Hinter dem Kinderwagen stehend drehte sie sich noch nach mir um, während ich an ihr vorbeifuhr.

Heute gab es wiedermal ein erfolgreiches Autobahnspielchen.

Eigentlich zufällig ergab es sich, daß ich sie in ihrem kleinen weinroten Flitzer überholte und sie dann wieder an mir vorbeifuhr.
Ich sah zu ihr hinüber, aber ich glaube daß sie mich gar nicht wahrgenommen hatte. Als sie dann an mir vorbeisauste, hatte ich eigentlich gar nicht damit gerechnet, aber sie sah tatsächlich zu mir herüber. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen.

Von da an überholten wir uns noch einige Male gegenseitig, nur um immer und immer wieder ein Lächeln auszutauschen. Sie war von diesem Erlebnis sichtlich angetan, denn ihr Lachen war jetzt schon viel deutlicher und ausgelassener, und auch ihr Blick war viel fordernder.

Sie hatte hatte lange blonde Haare, wie eine Löwenmähne, nur leider nicht so goldgelb, sondern eher dreckiges Straßenköterblond. Sie trug eine mit großen Blumen gemusterte Bluse und darüber ein graues Businesskostümjäckchen.

Ich versuchte, sie auf einen Autobahnparkplatz zu lotsen, aber das war ihr dann vielleicht doch zu heiß. So trennten sich unsere Wege dann an der nächsten Autobahnabfahrt. Leider.

So ein heißer Flirt auf einem Rastplatz wäre schon spannend gewesen...

Die Opelblondine hat sich, nach langer Funkstille, tatsächlich doch nochmal per SMS bei mir gemeldet. Schon gestern Nacht, 40 Minuten nach Mitternacht, hat sie die SMS abgeschickt. Aber da ich mein Handy erst heute wieder eingeschalten hatte, sah ich die Nachricht erst jetzt.

In der Nachricht stand nochmal ihre Festnetznummer und die Bitte, sie mal anzurufen - egal wann. Das wollte ich mir natürlich nicht engehen lassen und sie mal direkt ans Telefon bekommen. Ich habe es lange klingeln lassen, aber sie ging nicht ran. Ich vermutete, daß sie um halb Elf bereits geschlafen hatte. Also antwortete ich eben per SMS - und siehe da, sie schlief doch nicht.

Was dann kam war allerdings ein Hammer für mich. Ich hatte gefragt, ob sie zuhause sei und sie antwortete: Sie habe Gebärmutterhalskrebs und müsse jetzt einige Wochen ins Krankenhaus. Sie würde sich zwar auch gern mit mir treffen, aber sie hätte Schmerzen und deshalb heute keine Lust DARAUF. Na hallo? Hatte die erwartet, daß ich zu ihr komme und ficken will, wenn ich weiß, daß sie Gebärmutterhalskrebs hat? Versteh einer die Frauen...

Sie will sich aber bei mir melden, wenn sie wieder aus dem Krankenhaus zurück ist.

Ich glaubs ja wohl nicht. Aus einem Chat hätte heute eine schöne Affäre werden können, aber dann hatte sie abgelehnt weil ich zu dünn war. Hallo? Zu dünn?

Eigentlich wäre eine Affäre mit ihr perfekt gewesen. Ihre persönlichen Verhältnisse sind den Meinen recht ähnlich. Sie lebt schon mehrere Jahre mit ihrem Partner zusammen, der aber die Woche über nicht zu Hause ist. Sie wohnt in einer kleinen Stadt etwa 20 Minuten Autofahrt von mir entfernt, und sie hatte sich früher schonmal den einen oder anderen Fehltritt geleistet.

Zuerst war sie etwas unsicher, ob sie wirklich ein Treffen will aber ich glaube wir waren uns schon sympathisch. Daß ich einige Jahre jünger war als sie, fand sie nicht so problematisch. Auch wenn sie bei ihrem Alter ein wenig gemogelt haben sollte, wäre das nicht so dramatisch gewesen, da ich bei meinem eigenen Alter auch schon nach unten abgerundet hatte. Aber der Grund, warum sie letztlich doch ablehnte, war daß ich weniger wiege als sie. Dabei handelte es ich zwar nur um wenige Kilo, die sie schwerer war als ich, aber sie war absolut nicht davon zu überzeugen, daß mich das nicht stören würde. Sie würde es eben stören.

Man sagt ja immer, daß kleine Kinder und Hunde die besten Flirthhelfer sind. Das scheint zu stimmen.

Ich war heute mit kleinem Kind unterwegs. Eine kleine Fahrt ins Blaue, durch kleine Dörfer, über zerklüftete Dorfstraßen.

Ein kleiner Spaziergang war geplant und da traf es sich natürlich hervorragend, daß ich kurz vor dem Parkplatz an einer Frau vorbeifuhr, die da die diese einsame Straße zwischen zwei kleinen Nestern entlang spazierte. Drei Dinge fielen mir sofort an ihr auf: Ihr süßer Po, die schulterlangen schwarzen Haare mit den großen Naturlocken und der kleine struppige schwarze Hund an ihrer Leine.

Zur gleichen Zeit, als ich das Kind auslud spazierte sie mit ihrem Pfiffi an der Leine an uns vorbei. Und wie wir alle schon immer gewußt haben sind Hunde und kleine Kinder die besten Eisbrecher, die man sich nur vorstellen kann. So plauderte das Kind natürlich munter drauf los, als es den Hund sah. Des Hundes Frauchen freute sich sichtlich über die unerwartete Aufmerksamkeit inmitten der Einöde. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht. Ich sehe ihr in die Augen und deute ein Lächeln an, aber sie wendet sich ab - der Hund verlangt nach ihrer Aufmerksamkeit. So kreuzen sich unsere Wege. Sie geht mit ihrem Hund eine kleine Anhöhe hinauf und ich mit dem Kind zu einer Brücke. Ein paarmal drehe ich mich um und sehe ihr nach. Eine zarte Silhouette zeichnet sich gegen die nachmittägliche Sonne ab.

Auf meinem Weg durch den Supermarkt kreuzten sich unsere Wege verdächtig oft. Gleich am Anfang beim Tchibostand sind mir aus den Augenwinkeln ihre weißen Stiefel aufgefallen. Dabei war sie nur an der Regalreihe vorbeigelaufen. Allein das klackern der Stiefel ließ meinen Kopf reflexartig herumschnellen. Bei meinem Einkaufsbummel bin ich ihr dann noch öfter begegnet und hinterher gelaufen bis ich dann an er Kasse hinter ihr stand und sie ganz in Ruhe betrachten und beobachten konnte. Ihre langen braunen Haare waren jetzt nicht so wirklich seidig glänzend aber der kurze Pony umrahmte scharf ihr Gesicht. Der lange schwarze Mantel wölbte sich leicht über ihren Hüften. Die Jeans spannte sich straff um ihre prallen Obenschenkel. Also ihre Beine waren jetzt nicht fett oder klapperdürr, sondern eben geanu richtig und wohlproportioniert.

Auf dem ganzen Weg durch den Markt war sie allein und es sah nicht so aus, als ob sie mit einem anderen Mann im Markt unterwegs sei. In der Tiefgarage schmiß ich meine Einkäufe in den Kofferraum und sie lief mit ihren Sachen zum Ausgang der Tiefgarage. Anscheinend hatte sie vor, nach Hause zu laufen. Ich startete den Motor und fuhr ihr langsam nach. In Gedanken legte ich mir schon die Worte zurecht, mit denen ich sie ansprechen wollte: "Hi, kann ich dich nach Hause fahren?". Als ich nur noch ca. 15 Meter von ihr entfernt war, bog sie ganz überraschend nach rechts in eine Reihe geparkter Autos ab. Aus einem dicken 5er BMW stieg ihr Freund und half ihr dabei, die Einkäufe in den Kofferraum zu packen. OK, dann eben Gas geben.

Da hätte ich mich ja ganz schön zum Obst gemacht, nur gut daß ich noch ein wenig gezögert und abgewartet hatte.

Schluß, aus und vorbei. Aber nicht mit mir, sondern mit ihrem Freund - also jetzt Exfreund.

Damals, als sie mir den Zettel an den Scheibenwischer geklemmt hatte, hatte sie mir in einer SMS geschrieben, daß sie solo sei. Ich dachte mir damals, daß es vielleicht besser wäre, wenn sie auch vergeben wäre, denn dann ist die Chance größer, daß auch sie eine Affaire zwischen uns geheim halten würde.

Leider ist diese Sache irgendwie im Sande verlaufen. Mehr als ein paar SMS war bis jetzt nicht. Fast jede Woche eine SMS, in der wir uns gegenseitig bekräftigten daß es diese Woche nun aber endlich mal was werden müsse mit einem Treffen. Aber jedesmal kam etwas dazwischen oder einer von uns beiden war schon verplant.

Umso erstaunter war ich, als sie mir jetzt schrieb, daß sie diese Woche nicht kann, weil ihr Freund aus der gemeinsamen Wohnung auszieht und noch seinen Krempel holen muß. Aber sie freue sich schon auf nächste Woche. Dann wird es keine Ausreden mehr geben, sagt sie - heute.

So bin ich also gespannt, was nächste Woche passieren wird...